Bereits vor einigen Jahren begann ein Trend, der bis heute anhält und stetig an Schwung gewinnt: das Onlineradio. Mittlerweile haben sich zahlreiche Sender etabliert und viele aufstrebende Webradiostationen stehen in den Startlöchern. Die Geschichte des traditionellen Radios in Deutschland beginnt im Jahr 1923, als der erste Sender sein Programm per Funk über das Bundesgebiet sendete. Programminhalte und Empfängergeräte entwickelten sich die folgenden Jahrzehnte stetig weiter, bis das Internet um die Jahrtausendwende immer mehr Haushalten zugängig wurde. Plötzlich benötigte ein Rundfunksender kein hochtechnisches Studio und keine explizite Sendelizenz mehr, was zu Beginn vor allem Musikfans und Privatpersonen zugute kommen sollte. Frühe Sender starteten lediglich mit einem Rechner, einem Internetanschluss und einer Programmidee und gingen als Pioniere mit dieser rudimentären Ausstattung auf Sendung.
So entstanden allmählich dutzende und aberdutzende kleinere und größere Internetsender, die sämtliche Sparten und Genres bedienten. Die zunehmende Professionalisierung verbesserte die Qualität der Sendungen, dennoch blieb der Aufwand den die Verantwortlichen betreiben mussten verhältnismäßig gering. Diese gute Zugänglichkeit ist einer der Gründe für die stetitg wachsende Popularität und die Vielzahl unterschiedlicher Onlinesender.
Gerade in dieser Vielfältigkeit liegt auch einer der wesentlichen Vorteile gegenüber kommerzialisierten Radiosendern. Die Betreiber können ihr Programm auf ein Genre einengen und somit sehr tief eintauchen, Bands vorstellen, Newcomer fördern und Genreklassiker anbieten. Genauso gibt es aber auch Radios, die sich einem übergeordneten Thema verschrieben haben, wie zum Beispiel Oldies, Schlager oder Partyhits, und dementsprechend ein sehr breites und vielfältiges Programm anbieten. Die Hörer können sich daher ganz gezielt ihr Lieblingsprogramm oder -genre raussuchen und quasi rund um die Uhr ihren Sender genießen. Der interessierte Musikhörer bekommt durch das Webradio somit die Möglichkeit, seinen musikalischen Horizont stetig zu erweitern und neue, interessante Künstler zu entdecken. Zu den weiteren Vorteilen zählen auch, dass es möglich und durchaus gängig ist auf eine ausschweifende Moderation zu verzichten und somit die Musik streng in den Vordergrund zu stellen. Auch oftmals nervige Werbung kann deutlich reduziert werden im Vergleich zu kommerziellen Sendeanstalten, was von vielen Nutzern als sehr angenehm empfunden wird.
Den Vormarsch der sozialen Medien und der ausgiebigen Smartphonenutzung wissen Webradiosender ebenso klug für sich zu nutzen. In Echtzeit können Songs oder Sendeinhalte mit anderen Nutzern diskutiert werden, weiterführende Musiktips ausgetauscht werden oder Feedback zum Sender oder der Sendung gegeben werden. Abhängig vom Programm können so natürlich auch Musikwünsche geäußert werden oder Moderatoren mit der Hörerschaft in Kontakt treten.
Selbst etablierte, traditionelle Radiosender haben das Potential des Webradios erkannt und besitzen eigene Ableger im Netz. Sie bieten oft neben ihrem Hauptprogramm, welches dann auch ohne einen Radioempfangsgerät zugänglich ist, diverse Genreradios an, die für den regulären Sendebetrieb gegebenfalls ein zu kleines Publikum ansprechen.
Als eine Sonderform, die man im weitesten Sinne auch zu den Internetradios zählen kann, wäre noch der Podcast zu nennen Hierbei handelt es sich um mehr oder weniger regelmäßig erscheinende Radioshows, die sich häufig einem bestimmten Thema oder Interessensgebiet verschrieben haben. Dort werden unter anderem Neuigkeiten diskutiert, Interviews geführt oder Reportagen vorgestellt, jedoch setzt hier nur die Kreativität der Betreiber dem Inhalt die Grenze.
- Stylische Möbel und gesundes Sitzen, geht das?
- Programmieren als neue Schlüsselqualifikation?